Duisburger Jungenbüro

geschlechterreflektierte Pädagogik mit Jungen* in Duisburg - seit 20 Jahren
 

HeRoes und Jungs e.V. beim Antikriegstag des DGB Duisburg

03.09.2018

Jährlich zum 1.9. jährt sich der Antikriegstag der Friedensbewegung, um den Beginn des 2. Weltkriegs mit dem Überfall auf Polen zu gedenken und zu Frieden und friedlichen Konfliktlösungen zu mahnen. Zu diesem Anlass veranstaltet der DGB Duisburg jährlich eine Gedenkveranstaltung im Rathaus Duisburg mit anschliessender Kranzniederlegung. Auf Einladung von Angelika Wagner und organisiert von Bulut Surat vom DGB Duisburg nahmen wir 2018 an der Veranstaltung teil und durften den Verein mit seinen Angeboten und vor allem dem Projekt HeRoes und dem Theaterprojekt „Benjamin und Mohamed“ sowie junge Muslime in Auschwitz und die Grrrls Voice of HeRoes Duisburg vorstellen. 

Pünktlich begann Angelika Wagner, Vorsitzende des DGB Duisburg, mit ihrer Rede zum Antikriegstag. Sie ging auf die Milliarden ein, die in Rüstung investiert werden, und erinnerte an das Ende des 1. Weltkriegs, dessen Ende sich nun zum 100. Mal jährt. Es ist ein Glück im Frieden zu leben, ein Zustand, den auch Manfred Osenger, Bürgermeister der Stadt Duisburg, hervor hob. Er ging in seinem Grußwort darauf ein, dass die heutige Jugend noch nie Krieg erlebt hat, zum Glück den Zustand von Gewalt, Tod und Verfolgung zum Großteil nur aus dem Geschichtsunterricht kennt. Er hob vor allem die Bedeutung von Frieden für die Stadtgesellschaft hervor. Und da stieg Sven Leimkühler, Mitarbeiter im Jungenbüro, ein und warnte von aktuellen Tendenzen von Ausgrenzung, Vorurteilen und Diskriminierung. Den gut 100 Zuhörern, darunter auch der Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir und der Landtagsabgeordnete Frank Börner sowie, was uns besonders freute, der Beigeordnete der Stadt für Soziales, Kultur und Jugend Thomas Krützberg. 

© Sven Leimkühler Soufian El Abdouni in Action

Sven Leimkühler führte in die Arbeit des Vereins ein, um kurz danach an die beiden frisch gebackenen HeRoes Soufian El Abdouni und Emre Bayanbas zu übergeben. Soufian El Abdouni sprach zunächst davon, wie unglaublich ihm rund 40 Mrd. € als Bundeswehretat vorkommen, während in der Krankenpflege Arbeitsüberlastung an der Tagesordnung sind und nicht genug Geld für neue Pfleger*innen zur Verfügung steht, was er als Auszubildender aus eigener Anschauung kennt. Die beiden HeRoes erzählten aus ihrer Sicht, was so wichtig ist an den Projekt: Das diskutieren, das reden, das lernen, auf Augenhöhe und nicht von oben herab, aber auch, wie wichtig es ist, einen sicheren Raum zur Diskussion auch bei unbequemen Themen und Positionen zu haben. Auch die Schulworkshops zu den Themen Ehre, Patriachat, Geschlechterungleichheit sowie Diskriminierungen wurden anschaulich erklärt. Wir Pädagog*innen nennen es peer 2 peer- Education, wenn in etwa gleichaltrige Menschen in ähnlichen Lebenssituationen mit Anderen ins Gespräch kommen. Sie berichteten vom Theaterprojekt „Benjamin und Mohamed“ und standen auch vor diesem Publikum als wahre Helden für eine Stadtgesellschaft der Akzeptanz und Toleranz ein. Zum Schluß bedankte sich Sven Leimkühler nochmal bei der Stadt für die jahrelange Unterstützung und wies darauf hin, dass auch Jungs e.V. auf Spenden angewiesen ist. Alle notwendigen Informationen dazu finden Sie hier. Danach ging es zur Kranzniederlegung am Mahnmal vor der Geschäftsstelle des DGB in Duisburg.

Wir bedanken uns nochmal bei allen Beteiligten für diese Möglichkeit, einmal unsere Arbeit auch als das vorzustellen, was sie im Kern ist: politische Jugendbildungsarbeit.

 
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